Kreistag lehnt Antragstellung für weiteres Gymnasium mit 27 zu 26 Stimmen ab

Mittwoch, 21. Dezember 2011 21:32

 

Schwarzer Tag für Bildung im Landkreis Starnberg, aber wir kämpfen weiter!

 

Herrsching, 19.12.2011, Pressemitteilung des Fördervereins:
Mit Bestürzung und Unverständnis hat der Förderverein für ein zweites Gymnasium im westlichen Landkreis die mehrheitliche Ablehnung eines Gymnasiumsantrags an das Kultusministerium durch den Kreistag zur Kenntnis genommen. Grüne, Freie Wähler und die SPD (mit Ausnahme von Tim Weidner) hatten in der heutigen Kreistagssitzung gegen die Stellung des längst überfälligen Antrages gestimmt. Sie bestehen auf einer Bedarfsermittlung für alle weiterführenden Schulen im Landkreis und auf der Prüfung einer Fach- und Berufsoberschule, die allerdings nicht Sache des Landkreises, sondern eine Aufgabe des Freistaates ist. Die weiteren Prüfungen werden voraussichtlich bis zu sechs Monate in Anspruch nehmen.

 

„Dies ist ein Schwarzer Tag für die Bildung im Landkreis Starnberg“, sagte Jens Waltermann, Vorsitzender des 400 Mitglieder zählenden Fördervereins. „Bildungschancen zu beschwören und sie dann auf die lange Bank zu schieben – das ist schlechte Kreispolitik. Den Eltern zu erklären, ihre Kinder seien an der Realschule ohnehin besser aufgehoben, das ist Hohn. Unsere Mitglieder werden nicht vergessen, wer sie im Kreistag verhöhnt hat.“

 

Erstaunt zeigte sich Waltermann darüber, dass die Gegner eines Gymnasiumsantrages offenbar nicht  wussten, dass die Einrichtung einer FOS/BOS im Landkreis Staatsaufgabe ist, die nicht vom Landkreis finanziert wird. Alle Parteien hatten ihre Unterstützung für eine solche ergänzende Schulform deutlich gemacht, Redner von FDP und CSU machten allerdings deutlich, dass sie nunmehr den ersten Schritt für eine bessere Bildung im Landkreis in Form des Gymnasiumsantrags machen wollten.

 

Eine detaillierte Bedarfsanalyse im Auftrag des Zweckverbandes für weiterführende Schulen hatte bereits im Sommer 2010 ergeben, dass eine dauerhafte Unterversorgung von mindestens 650 Gymnasiasten aus dem westlichen Landkreis besteht, die im Gymnasium Gilching keinen Platz finden, und deshalb in der ganz überwiegenden Mehrzahl den Landkreis verlassen müssen. Die Analyse bejahte den Bedarf für eine weiteres Gymnasium mit mindestens 800 Schülern und sah den Bestand des Gilchinger Gymnasiums mit weiterhin etwa 1200 Schülern „nicht gefährdet“. Auch der Landrat des Landkreises Fürstenfeldbruck, der etwa 500 der verdrängten Starnberger Gymnasiasten aufnimmt, hatte gegenüber dem Kultusministerium darauf  hingewiesen, daß aufgrund des steigenden eigenen Bedarfs auch aus seiner Sicht der Bedarf für ein weiteres Gymnasium besteht.

 

„Wir werden weiter kämpfen!“ betonte Waltermann und ergänzt: „Ich kann nur hoffen, dass das Kultusministerium aus der weiter verzögerten Antragstellung nicht den falschen Schluss zieht, das Gymnasium an sich sei wohl nicht so dringlich. Der Verwaltung kann ich für ihren Einsatz nur danken – wir werden weiter Hand in Hand arbeiten, um das Gymnasium doch noch zu ermöglichen.“

 

 

 

Kontakt:
Jens Waltermann
Erster Vorsitzender des Fördervereins
Tel. 0173-8877222

 

Pressemeldungen: Bitte beachten Sie auch die aktuellen Pressemitteilungen zu diesem Thema!

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Wer stimmt am Montag für den Antrag?

Sonntag, 11. Dezember 2011 0:24

Liebe Eltern, liebe Freunde eines neuen Gymnasiums,

im November starteten wir unter den Kreisräten eine kleine Umfrage. Wir wollten wissen, ob sie in der kommenden Kreistagssitzung am 19. Dezember für oder gegen den Antrag auf ein neues Gymnasium stimmen, und welche Argumente sie zu ihrer Entscheidung bewegen. Eine ganze Reihe von Kreisräten hat uns geantwortet, und wir möchten Ihnen das Ergebnis nicht vorenthalten. Selbstverständlich haben wir alle Kreisräte darüber informiert, dass wir ihre Antworten auf unserer website veröffentlichen. Und hier die Antworten:

Prof. Dr. Ursula Männle, CSU, Landtagsabgeordnete und Kreisrätin, schreibt:
Ich werde bei der Kreistagssitzung für den Antrag für ein Gymnasium stimmen. Dabei bewegen mich folgende Gründe: Die Schülerzahlen in Herrsching und Umgebung sprechen deutlich für die Notwendigkeit eines zusätzlichen Gymnasiums.

Karl Roth, Landrat, schreibt:
Ich werde für den Antrag auf ein weiteres Gymnasium stimmen, weil mir die Bildungschancengleichheit der Kinder im westlichen Landkreis äußerst wichtig ist.
Zudem sehe ich ein weiteres Gymnasium als starken Standortfaktor für den Verbleib und die Ansiedlung junger Familien und Fachkräfte für unsere Gewerbetreibenden.

Harald Schwab, CSU, Kreisrat, schreibt:
Ich werde bei der Kreistagssitzung für den Antrag stimmen. Folgende Gründe:
1. Es muß auch im westlichen Landkreis eine ordentliche Versorgung mit Gymnasien geben. An der S6-Linie gibt es Gymnasien in Gauting, Starnberg und Tutzing, an der S8-Linie nur in Gilching. Die S8-Linie und gerade der Raum Herrsching sind somit deutlich unterversorgt.
2. Die bestehende Gutachten zeigt deutlich auf, dass die Schülerzahlen ein zweites Gymnasium im westlichen Landkreis rechtfertigen.
3. Die Finanzkraft des Landkreises Starnberg ist gut genug, ein weiteres Gymnasium zu schultern .

Rosa Strenkert, CSU, Kreisrätin, schreibt:
Ich werde für den Bau des Gymnasiums stimmen. Meine Gründe: Verbesserung der Chancengleichheit für die Kinder im
westlichen Landkreis, Verkürzung des Schulwegs und ein überschaubares Gymnasium.

Eva-Maria Klinger, Kreisrätin, schreibt:
Ich werde für den Antrag auf ein Gymnasium im westlichen Landkreis stimmen.
Die Analyse der Schullandschaft im Landkreis Starnberg hat deutlich gemacht , dass gerade im westlichen Teil des Landkreises ein Defizit in Bezug auf ein Gymnasium besteht und die Schüler hier beachtlich weitere Wege zurücklegen müssen , was auf Dauer gesehen nicht vertretbar ist. Die bereits bestehenden Schulen ihre maximale Auslastung erreicht haben und damit auch nicht im Bestand gefährdet sind.

Christine Borst, CSU, Kreisrätin und 1. Bürgermeisterin in Krailling, schreibt:
Ich werde in der Kreistagssitzung für den Antrag stimmen. Bildung und Ausbildung haben für mich einen hohen Stellenwert und höchste Priorität. Mit dem Neubau eines weiteren Gymnasiums in Herrsching würde das gymnasiale Angebot im Landkreis besser verteilt, die Anforderungen an attraktive Ganztagesangebote oder Inklusion könnten dadurch in allen Schulen verbessert und  optimiert werden. Die prognostizierte künftig um einige Prozentpunkte sinkende Zahl der Altersgruppe der 10-16 jährigen im Landkreis wird durch eine weitere Erhöhung der Übertrittsquoten mit Sicherheit aufgefangen.
Wolfram Gum, CSU, Bürgermeister in Seefeld und Kreisrat, schreibt:
Ich hatte vor 10-12 Jahren einen perfekten Standort für das Gymnasium im westlichen Landkreis, nämlich rund 30.000 m2 als Angebot der Landwirte, unterhalb des Bahnhofes von Hechendorf. Es wäre das einzige Gymnasium gewesen, mit einem „eigenen“ Bahnhof. Dr. Hesselberger hatte eine Skizze erstellt und der damalige Kreisbaumeister Rauscher fand den Standort ideal. Leider wurde ich politisch gar nicht unterstützt, weder vom damaligen Landrat noch von Bürgern aus anderen Gemeinden, z.B. Herrsching. Nach einigen Zeitungsberichten ohne größere Resonanz habe ich dann die Pläne aufgegeben, zumal die Regierung von Obb. beschloss, Gilching auszubauen.
Eigentlich bin ich schon ein wenig enttäuscht, weil das, was Sie jetzt zu entdecken glauben, schon längst Realität sein könnte, wenn Sie oder andere sich damals etwas mehr eingebracht hätten. Gerne will ich aber noch einmal wiederholen, was ich schon vor über 10 Jahren erklärt hatte, was damals und heute Gültigkeit hat.
Deutschland hat weder große Bodenschätze, noch Kolonien oder eine große Landwirtschaft, um zukünftig als high-tec- Standort überleben zu können. Wir haben nur unsere Kinder und deren Kompetenz, die wir ihnen mit auf den Weg geben müssen, um unser Land in die Zukunft zu führen und unseren Lebensstandart auch nur annähernd halten zu können. Das wird noch schwierig genug werden, weil Fachkräfte, höchst motiviert, auch aus anderen Ländern um Arbeit kämpfen und über die Möglichkeiten der zukünftigen Kommunikationsmittel auch massiv um die Arbeitsplätze vor Ort mit unseren Kindern konkurrieren werden.
Unsere Kinder nicht optimal auszubilden ist der beste Weg, unserem Land nachhaltig die Zukunft zu verbauen. Da – so scheint es- arbeiten zwar die Unterhaltungsindustrie und leider auch kompetenzferne Mitarbeiter der zuständigen Ministerien fast schon „Hand in Hand“ zusammen, was weiter dargelegt werden könnte, wir in Seefeld steuern aber entgegen, so gut wir mit unseren Mitteln können, also mit den besten Kinderhäusern auf neuestem Stand, weitreichenden pädagogischen Konzepten für die Kleinen und Kleinsten und gut ausgestatteten Grundschulhäusern. So ist das z.B. sog. „whiteboard“ bei uns schon seit Jahren im Einsatz.
Zusammenfassend: Es kann nur den Weg geben, unsere Kinder, also unsere zukünftigen Leistungsträger und finanziellen Leistungserbringer endlich optimal auf ihren Beruf vorzubereiten. Das kann nicht durch überfrachtete Lehrpläne geschehen, sondern nur durch gute, zeitgemäße und ausreichende und vor allem ORTSNAHE Schulen.

Als Kommunalpolitiker haben wir die Zukunft zu analysieren und die Weichen dahingehend zu stellen, weder Geld noch falsche Ausbaupläne an bestehenden Gebäuden dürfen uns als Vorwand gelten, hier endlich die notwendigen Schritte in einen Schulbau zu unterlassen. Wenn wir schon die Zukunft unserer Enkel mit Schulden in Billionenhöhe belasten werden, so sollten wir auch deren Ausbildung optimieren.

Tobias Höpfl, CSU, ehem. Kreisrat, schreibt:
Gerne hätte ich Ihnen ein Statement zum 2. Gymnasium im westlichen Landkreis Starnberg für Ihre Homepage zukommen lassen. Da ich meinen Erstwohnsitz aus dem Landkreis Starnberg verlegt habe, bin ich seit letzten Montag, 17.10.2011 nicht mehr Mitglied des Kreistages Starnberg und habe mein Mandat niedergelegt. Trotzdem kann ich Ihnen sagen, dass ich aufgrund der Überlastungssituation am Gilchinger Gymnasium und der belastenden Pendelsituation für die Schülerinnen und Schüler für ein 2. Gymnasium im Landkreis Starnberg gestimmt hätte. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg in der Durchsetzung Ihres Vorhabens.

Monika Meyer-Brühl, SPD, Kreisrätin, Bürgermeisterin a.D., schreibt:
Bezüglich Ihrer Anfrage teile ich Ihnen folgendes mit: Wie Sie vielleicht wissen war ich viele Jahre Mitglied im Zweckverband „Weiterführende Schulen im westlichen Landkreis“, in den Jahren 2002 bis 2008 war ich stellv. Vorsitzende. Meine beiden Töchter haben in Gilching Abitur gemacht, ich war dort im Elternbeirat. Ich kenne die Situation sehr genau und meine als ehem. Lehrerin an der VS Herrsching einige pädagogische Erfahrung zu haben. Ich war, als vor einigen Jahren die Frage des Ausbaus des Gymn. Gilching zur Diskussion stand, der Meinung man solle, statt eines Anbaus eine Teilung der Schule bzw. einen Neubau realisieren. Dies wurde mit großer Mehrheit abgelehnt, die Gründe muss ich an dieser Stelle nicht weiter ausführen, sie sind hinreichend bekannt (Schülerzahlen, Neubau in Diessen usw.) Nun ist mit viel Geld angebaut worden… Die Situation ist insbesondere was die derz. Schülerzahl betrifft m.E. nicht zufriedenstellend. Meine Fraktion hat im Kreistag den Antrag gestellt einen Schulbedarfsplan anzufordern, der die Bildungssituation im Landkreis aussagekräftig darstellt, auch unter Einbeziehung von Gym. , Realsch., FOS und BOS. Dieses sollte abgewartet werden, um tragfähige weitere Bildungseinrichtungen zum Wohl unserer Kinder zu untersuchen und zu schaffen. Sie können sicher sein, dass ich im Sinne der Kinder handeln werde.
Ihre zugesandten zwei Fragen stell ich zurück zur Beantwortung bis mir die Unterlagen zur Kreistagssitzung von der Kreisverwaltung zugegangen sein werden.

Manfred Walter, SPD, Kreisrat, Bürgermeister von Gilching, schreibt:
Sie werden sicher verstehen, dass ich vor einer Beratung in den zuständigen Gremien keine Aussage über mein Abstimmungsverhalten abgeben kann.
Ausserdem liegen mir zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Sitzungsvorlagen, bzw. Beschlussvorschläge vor.

Ameli Erhard, SPD, Kreisrätin, schreibt:
Ihre zugesandten zwei Fragen stell ich zurück zur Beantwortung bis mir die Unterlagen zur Kreistagssitzung von der Kreisverwaltung zugegangen sein werden.

Anne Franke, Bündnis 90/Die Grünen, Kreisrätin, schreibt:
Ich werde bei der Kreistagssitzung für ein Gymnasium in Herrsching stimmen, weil ich es wichtig finde und immer wichtig fand, dass Kinder keinen weiten Weg zur Schule haben. Weil das ja auch bedeutet, dass sie Nachmittags oder abends zum Besuch von Schulfreundinnen und Schulfreunden wieder fahren oder gefahren werden müssten. Meist von ihren Müttern, solange sie noch kleiner sind, dem sog. Mamataxi. Ein fehlendes Gymnasium führt auch dazu, dass Kinder, die fürs Gymnasium geeignet wären, doch zur Realschule gehen, weil sie am Ort ist.
Aber mit der gleichen Begründung finde ich es wichtig, dass wir im Landkreis Starnberg endlich eine Fachoberschule und eine Berufsoberschule errichten. Von diesen beiden Schularten haben wir noch keine im ganzen Landkreis. Damit muten wir den Schülerinnen und Schülern dieser Zweige sehr weite Wege zu.Aus pädagogischen sowie seit einigen Jahren auch aus demographischen Gründen fordern wir Grüne die sogenannte Gemeinschafsschule mit absolut individueller Förderung. Dazu bräuchten wir nur eine Öffnungsklausel, damit jede Gemeinde entscheiden kann, welche Schule sie bevorzugt. Z.B. wären bei einer Entscheidung für 9 Jahre gemeinsames Lernen sowieso alle Schularten bis einschließlich der 9. Jahrgangsstufe vor Ort. Das bedeutet ab der 5. Klasse viele individuelle Kurse, die jedes Kind nach seiner Leistungsfähigkeit belegt. Wahl für Ganztagsbetreuung und echten, rythmisierten Ganztagsunterricht eingeschlossen. Vorläufig sind wir noch weit entfernt von diesen Möglichkeiten, deshalb bin ich auf jeden Fall für die Errichtung eines Gymnasiums in Herrsching.

Anmerkung der Redaktion: Anne Franke hat bei der Kreistagssitzung gegen den Antrag für ein Gymnasium gestimmt.



Anton Maier, Kreisrat, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/DIE GRÜNEN schreibt:
Danke für Ihre Nachfrage zum zukünftigen Abstimmverhalten der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Kreistag bezüglich Ihres Anliegens. Zunächst einmal ist es ein sehr früher Zeitpunkt, das heißt, vor Vorliegen eingehender Untersuchungen zum künftigen Bedarf an weiterführenden Schulen im Landkreis Starnberg, bereits eine endgültige Stellungnahme zu Ihrem Projekt abzugeben. Historisch mag das Gefühl, bei der Vergabe des Standorts des Ammersee-Gymnasiums zu kurz gekommen zu sein, Sie in Ihrer Öffentlichkeitsarbeit bestärken, da dieses Gymnasium für Ihr Gemeindegebiet keine Verbesserung bedeutet. Mit dem Blick auf den Bedarf des Landkreises zeigen sich aber weitere Defizite in der Bildungslandschaft. Das Bildungs- und Kinderbetreuungsangebot ist ein wichtiger Standortfaktor im Wettbewerb um Familien, Unternehmen und qualifizierte Arbeitnehmer. Dabei ist der Fokus nicht nur auf die Ausstattung der Landkreisgemeinden mit Gymnasien zu richten, sondern auch auf die anderen weiterführenden Schularten. Bereits seit einigen Jahren kommt die Mehrzahl der Studierenden in Bayern von einer beruflichen Schule. Schülerinnen und Schülern, die den Weg zur Hochschulreife nach der Realschule oder Berufsausbildung einschlagen, wird bei uns im Landkreis jedoch der Anschluss verweigert. Zum Besuch von Fachoberschule, Berufsoberschule oder Fachakademie müssen diese in die Landeshauptstadt oder in einen der Nachbarlandkreise pendeln, was viele Umstände und hohe Kosten mit sich bringt, nicht zuletzt, weil diese Fahrten nicht mehr der Schulwegkostenfreiheit unterliegen. Das Gymnasium als einzige Option, um alle Bildungsmöglichkeiten offen zu halten, wird nicht allen SchülerInnen gerecht. Deshalb sollte die Diskussion die Dringlichkeit folgender Ziele priorisieren:

  • Anbindung aller weiterführenden Schulen in einem durchgehenden Takt durch den ÖPNV; wenn hier vor allem nachmittags Lücken auftreten, ist der Nachteil für SchülerInnen von auswärts größer als eine etwas längere Fahrzeit in einem durchgehend vertakteten Verkehrsmittel; vor allem Gemeindeteile mit sporadischem Schulbusverkehr sind hier benachteiligt
  • Einrichten von FOS und BOS an einem zentralen Standort im Landkreis – dieser kann auch an der S8 liegen oder in einem bestehenden Schulgebäude angesiedelt werden
  • Überprüfen der zu erwartenden SchülerInnenzahl für ein Gymnasium im westlichen Landkreis und ggf. Bau eines weiteren Schulgebäudes.

Den beiden letzten Maßnahmen muss die Schulaufsichtsbehörde zustimmen. Während für die FOS/BOS der Landkreis Sachaufwandsträger ist, müsste für das Gymnasium Herrsching ein Zweckverband aus den begünstigten Gemeinden gegründet werden.

Dies ist in aller Kürze der Stand der Diskussion, eine gemeinsame Position wird mit Vorliegen der Schuluntersuchung erarbeitet. Unabhängig davon stehen wir in Verbindung mit Experten, die uns in dieser Angelegenheit fachkundig beraten. Eine öffentliche Vorabstimmung im Web weisen wir zurück.

Mit freundlichen Grüßen
Anton Maier, Fraktionsvorsitzender
im Namen der gesamten Fraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN

Winfried Ruhbaum, ödp, Parteifreie, Kreisrat, schreibt:
Eine endgültige Meinung zu diesem Thema habe ich mir noch nicht gebildet. Ich verstehe natürlich Ihr Anliegen. Zunächst muss jedoch noch klarer aufgezeigt werden, welche Auswirkungen ein zusätzliches Gymnasium in Herrsching auf den Auslastungsgrad des vor kurzem erweiterten Gilchinger Gymnasiums hat. Falls sie dazu belastbare Zahlen haben, würde ich mich freuen, wenn Sie mir diese zukommen lassen können.
(Anmerkung des Fördervereins: Dies haben wir selbstverständlich gemacht)

Ulrich Ellwanger, ödp, Parteifreie, Kreisrat, schreibt:
Besten Dank für Ihre Anfrage. Ich kann gut verstehen, dass Sie als Vertreter des Fördervereins eine Beschleunigung des Entscheidungsprozesses im Kreistag im Auge haben; vor etlichen Wochen war ich selbst bei Ihrer Werbeveranstaltung (im Andechser Hof) und konnte mich davon überzeugen, wie wichtig Ihrer Elterninitiative das Anliegen ist.
Soweit mir bekannt, wird bis zur Dezembersitzung des Kreistags nach Vorberatung des Kreisausschusses eine entsprechende Verwaltungsvorlage vorbereitet, die dann im Plenum diskutiert und mit einem Beschluss beendet wird. Anhand des PV-Gutachtens (Schülerentwicklung im Zweckverband weiterführende Schulen im westlichen Landkreis ) lässt sich nachweisen, dass eine dauerhafte „Tragfähigkeit“ eines Herrschinger Gymnasiums (unter Einbeziehung zahlreicher Überlegungen und „Hochrechnungen“) gesichert ist. Deshalb werde ich mich für den Antrag einsetzen. Die zahlreichen Gründe für den neuen Gymnasiums-Standort sind mir selbstverständlich geläufig und fallen bei meiner Befürwortung ins Gewicht! Allerdings lege ich Wert darauf, dass nicht nur die Finanzierung gesichert ist (vgl. die Aussage der Kreiskämmerin bei Ihrer Veranstaltung) – auch unter Berücksichtigung der sonstigen Lasten (Neubau der Gautinger Realschule) …, sondern dass auch die Abzahlung der Kredite, die der Zweckverband für die Erweiterung des Gilchinger Gymnasiums aufnehmen musste, problemlos erfolgen kann, d.h. ohne zusätzliche Belastungen der Gemeinde Gilching!


Selbstverständlich haben wir allen Kreisräten, die um weitere Informationen gebeten haben, die gewünschten Antworten und Unterlagen zukommen lassen.

Ihr Förderverein für ein zweites Gymnasium im westlichen Landkreis

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Unterschriftenaktion gelungen!

Montag, 24. Oktober 2011 19:45

Unterschriftensammelaktion Frau Ruf Der Vorstand des Fördervereins bedankt sich bei Frau Ruf von der Metzgerei Ruf für die tatkräftige Unterstützung bei der landkreisweiten Unterschriftenaktion „Antrag jetzt!“.
Mit über 90 Unterschriften in nur einer Filiale lag die Metzgerei Ruf in der Sammelleidenschaft ganz vorne.

 

Ein herzlicher Dank an dieser Stelle an alle, die uns auf diesem Weg mit insgesamt über 1300 Unterschriften unterstützt haben!

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